Er hat einen ziemlich exotischen und seltenen Beruf erlernt: Bruno Burri ist Blasinstrumente-Reparateur EFZ, der einzige in seinen drei Lehrjahren. Er hat die Berufsschule zusammen mit den Spenglern gemacht und im 20 Jahre alten Familienbetrieb gearbeitet, bevor er das florierende Geschäft von seinem Vater Karl ganz übernommen hat. Nun ist Bruno in unserem Orchester angekommen – und wir freuen uns mit ihm.
Neben Reparaturen der Blechinstrumente boomte besonders die Vermietung von Trompeten & Co. Dann kam Corona und die Diskussion um die Aerosole. Blasmusik wurde verboten. Schulen, Vereine, Blaskapellen und Solisten mussten landesweit mit dem Spielen aufhören, Bruno blieb die Arbeit komplett aus. Innerhalb von zwei Wochen ist ihm das gute Standbein der Miete zusammengebrochen.
«Hier gefällt es mir viel, viel besser. Ich wusste, dass ich nicht ewig Blasinstrumente reparieren werde. Abends musste ich zum Austoben ins Boxtraining, weil ich im Job soviel sitzen musste.» Bruno sieht Corona heute als Chance, den Schlussstrich unter seine Selbständigkeit gezogen zu haben. Er hat das Meiste verkaufen können und fast zwei Jahre nach einer Stelle im Recycling gesucht. «Ich befasse mich persönlich mit Umweltgedanken, auch in der Ernährung, bin handwerklich geübt und mag die körperliche Anstrengung im Job, die mir früher so gefehlt hat.»
Materialkenntnisse über Blech, Messing und Kupfer muss man dem 36jährigen Bruno nicht lehren, und er legt ein Beispiel vor: «Das Mundrohr einer Trompete aus Messing kann viel Kupfer beinhalten. Denn mit dieser Legierung lassen sich Korrosionen verhindern und Schwingungen beeinflussen.»
Bruno Burri arbeitet seit sechs Monaten bei uns an der Sammelstelle in Heimberg, er mag das Team und umgekehrt. Der sympathische Burri redet alles andere als Blech, ist hilfsbereit und interessiert im Umgang mit Kundschaft und in der Entsorgung.
Wer sich für seine berufliche Vergangenheit interessiert, die Website www.musikburri.ch gibt euch einen Eindruck, was die Familie Burri für Kornetten, Trompeten, Posaunen, Flügelhörner, Waldhörner, Sousaphone und viele weitere Blechblasinstrumente in der eigenen Werkstatt vollbracht hat. Die Firma war eine der etwa 60 Kleinbetriebe, die heute existieren – die Hälfte davon bildet aus, zum Beruf als Blasinstrumentenbauer EFZ.